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Familienunternehmen nimmt größte Spritzgießmaschine der Schweiz in Betrieb

Zu moderner Logistik und automatisierten Produktionsprozessen gehören Lagerroboter, IML-Barcodes und integrierte RFIDs. Genau darauf hat sich die innovative Firma Utz spezialisiert und dafür mit einer KraussMaffei MX 4000-75000 die größte Spritzgießmaschine der Schweiz in Betrieb genommen.

Als weltweit agierendes Unternehmen beschäftigt Utz über 1350 Mitarbeiter und verfügt über hochmoderne Produktionsstandorte in Deutschland, England, Frankreich, Polen, China, den USA und Mexiko. Das 75 Jahre junge Unternehmen ist sehr innovationsfreudig und zu 100 Prozent eigenfinanziert. So werden zusammen mit der Gruppenleitung auch große Entscheidungen schnell und unabhängig getroffen - wie etwa die zum Erwerb einer neuen MX 4000-75000 mit einer Schließkraft von 40.000 kN.   

Termingerechte Inbetriebnahme des Schwergewichts

Der Maschinenkoloss reiste auf insgesamt 22 LKWs von München nach Bremgarten: Für das Maschinenbett, jede Platte, sowie pro zwei Holme und weitere Komponenten jeweils einer. So aufgeteilt, überquerte die Maschine zahlreiche Brücken in der wasserreichen Gegend.

Nach 12 Wochen Aufbau ging die MX 4000 zum Wunschtermin in Betrieb und ersetzte eine ältere Maschine mit 27.000 kN Schließkraft, die wenige technische Möglichkeiten bot und nur einen einfachen Linearroboter besaß.

Das Projektmanagement von KraussMaffei in der Person von Martin Schönberger arbeitete konzentriert und unter Hochdruck daran, dass der Prozess funktioniert. So große Maschinen werden zwar in München vormontiert, aber letztlich erst auf der Baustelle zusammengesetzt und in Betrieb genommen. Sobald nur ein kleines Teil fehlt, gerät der Zeitplan ins Stocken. Da alles perfekt ablief, endete das Projekt mit einer Punktlandung.


Das hat uns sehr gefreut, denn Termintreue ist heute nicht mehr selbstverständlich.

Andreas Schlegel, Leiter Operations Georg Utz AG, Mitglied GL

Smarte Automation innerhalb der Zyklustaktzeit

Utz fertigt intelligente Logistik- und Verpackungslösungen wie Paletten, Boxen und Paloxen für unterschiedlichste Branchen. Je höher deren Ansprüche an Rückverfolgbarkeit und automatisches Handling, desto smarter müssen die Behältnisse sein.

Genügte es früher an einer Seite einen Barcode anzubringen, so braucht es heute an jeder Seite einen sowie oft zusätzlich applizierte RFIDs oder IML- Barcodes. Das aufgedruckte Kundenlogo ist eine Selbstverständlichkeit. Damit diese und weitere nachgelagerte Produktionsschritte nicht zum ärgerlichen Flaschenhals werden, hat das Team von Utz und KraussMaffei der MX 4000 eine anspruchsvolle zweistöckige Automation mitgegeben, die alle Prozessschritte innerhalb der Zyklustaktzeit realisiert.  

Für Vorhaben wie diese verfügt die Schweizer Firma über ein fünfköpfiges Automatisierungsteam vor Ort, das alles, was nach der eigentlichen Produktionszelle folgt, auch in Eigenregie umsetzen kann. Der LRX TwinZ mit zwei Robotern direkt an der Maschine stammen von KraussMaffei und haben mit einer zwölf Meter langen Z-Achse einen besonders großen Aktionsradius. Um Projekte und Werkzeuge einfach an andere Standorte verlagern zu können, hat das Utz-Team für jede Tonnage ein Standard-Layout entwickelt, das die wichtigsten Komponenten abdeckt.  

Zunehmender Rezyklat-Anteil

In der Schweiz entstehen auf der neuen MX 4000 im Dreischichtbetrieb etwa 20 verschiedene Produkte mit Gewichten von bis zu 50 Kilogramm. Das Material ist in aller Regel ein Polyolefin wie PP oder HDPE, bisweilen kommen auch ABS oder technische Kunststoffe zum Einsatz.

Der Rezyklatanteil liegt derzeit bei 35 Prozent, wofür Utz eigene Recyclingstandorte betreibt - in Bremgarten beispielsweise eine Mühle mit rund 1,2 Tonnen Durchsatz pro Stunde. Hier werden neben internen Produktionsausschüssen zum Beispiel aus Farbwechseln auch Produkte eingemahlen, die nach Ende ihres Lebenszyklus vom Kunden zurückkommen. Hochwertige Post-Industrial- und Post-Consumer-Waste kauft das Unternehmen ebenfalls zu, letzteren in der Regel aufbereitet und compoundiert.  

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Langfristig soll analog der gruppenweiten Klimastrategie der Recyclinganteil auf 80 Prozent steigen. Hier spielt eine Funktion der KraussMaffei-Maschinen eine besondere Rolle: APCplus, das anhand der Schmelzeviskosität von Schuss zu Schuss den Umschaltpunkt und die Nachdruckhöhe regelt und so für gewichtskonstante Teile sorgt. 

Für Utz ist wichtig, dass sich dadurch ein breiteres Tor für den Materialeinkauf öffnet, man etwa bei Mahlgut auch unterschiedliche Qualitätsstufen oder Polyolefingemische kaufen kann, die besser verfügbar sind. Seit zwei Jahren ist APCplus an den kleineren Maschinen im Einsatz und der Ausschuss ist in dieser Zeit signifikant nach unten gegangen. Die neue MX ist deshalb ebenfalls entsprechend ausgerüstet.  

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