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Zukunft der Produktion von Medical Parts

Maschine, Automation, Werkzeug – optimal auf Medizintechnik-Anwendungen abgestimmte Produktionslösung mit umfassender Vernetzung und digitaler Qualitätskontrolle

Auf der letztjährigen Fakuma zeigte Sumitomo (SHI) Demag eine vollautomatisierte und hocheffiziente Produktionszelle für medizintechnische Teile. 
Im Mittelpunkt stand dabei die vollelektrische Spritzgießmaschine IntElect S 100/460-250, eine Automationsanlage der Waldorf Technik GmbH, die auf dem patentierten System Vario Tip FSS basiert, und ein 16-fach-Werkzeug mit Multivalve-System der Kebo AG. Das Messe-Exponat wurde kompromisslos für die Herstellung von Medical Parts konzipiert und fertigt in einer Gesamtzykluszeit von rund sechs Sekunden auf einem 16-fach-Werkzeug Kappen für Insulin-Spritzen, sogenannte Insulin-Caps. 

Umfassende Qualitätskontrolle und Rückverfolgbarkeit der Teileproduktion

„Gerade im Bereich Medizintechnik ist eine umfassende Qualitätskontrolle und Rückverfolgbarkeit der Teileproduktion unabdingbar“, erklärt Anatol Sattel, Director Business Development Medical bei Sumitomo (SHI) Demag. Über eine Schnittstelle zur vollelektrischen IntElect werden daher zyklus- und zeitabhängig Daten erfasst und über ein App-basiertes Dashboard abgebildet. Diese dienen im ersten Schritt zur Speicherung auf einem Datenserver, der Erstellung von KPI-Dashboards, der Visualisierung von Live-Daten, der Anzeige von historischen Daten und Trends sowie zu deren Analyse. Darüber hinaus hilft ein Trouble-Shooting-Guide bei der Lösung und Bewertung von Prozessabweichungen. 

 

Sattel verweist zudem auf einen weiteren wichtigen Aspekt: „Um den expliziten Qualitätsmanagement- und Validierungsstandards für Medizinprodukte nach ISO 13485 zu entsprechen, wurden für die Maschine neue Benutzerparameter eingeführt. Auf diese Weise werden die Prozesse innerhalb bestimmter Bandbreiten gehalten und die Bediener können ohne Genehmigung keine Anpassungen an Druck, Temperatur, Durchfluss- und Kühlraten vornehmen. So werden validierte Spritzgießprozesse für medizinische Anwendungen ermöglicht.“ 

 

Auch die Automationsanlage der Produktionszelle ist auf Qualitätskontrolle und Rückverfolgbarkeit getrimmt und wurde durch die Integration des Smart Services EVE Suite von Hahn Digital vervollständigt. Dabei handelt es sich um eine innovative Lösung, mit dem sich die digitale Transformation für die Smart Factory umsetzen lässt. Ein Baustein heißt EVE Analytics. Damit können Anlagen standortübergreifend und in Echtzeit überwacht werden. Das System führt automatisch eine Datenanalyse hinsichtlich der Wirkungszusammenhänge und Abweichungen von den optimalen Einstellungen durch. Aus den Daten werden mit Hilfe vorhersagender Analysen Erkenntnisse gewonnenen, die eine kontinuierliche Output-Erhöhung gewährleisten.


Mehrfach-Nadelverschluss-System ermöglicht maximalen Teileausstoß auf minimaler Fläche

Das 16-fach-Werkzeug des Fakuma-Exponats, lieferte die Kebo AG. Da der Trend in der Medizintechnik zu immer kleineren Teilegeometrien und Artikelgewichten mit kritischen Toleranzen und hoher Komplexität geht, bedient das Schweizer Familienunternehmen die steigende Nachfrage nach Nadelverschluss-Systemen und stellt erstmals das neue Multivalve-System vor. 

Es bietet eine erstklassige Angussqualität, hohe Produktionsvolumina durch die bewährte Kebo-Clusterbauweise (Teilkreis-Durchmesser 60 mm), eine kompakte Baugröße des Werkzeuges für möglichst kleine Spritzgießmaschinen und überzeugt durch lange Standzeit sowie hohe Wartungsfreundlichkeit.

 

Da der Medizinmarkt vor allem für Reinräume vollelektrische Lösungen bevorzugt, betätigt Kebo die Nadelverschlussdüsen über eine elektrische Platte. Neben der hohen Präzision, Sauberkeit und Prozesssicherheit überzeugt die Lösung mit hoher Wiederholgenauigkeit, geringerem Verschleiß und sehr guter Temperaturführung. Zudem ist die Nadelgeschwindigkeit individuell regelbar. Als Alternative zum elektrischen Nadelverschluss steht eine pneumatische Betätigung des Antriebs zur Verfügung.

Quellenangabe: Dieser gekürzte Bericht basiert auf der Pressemitteilung von Sumitomo (SHI) Demag