Fachwissen

Entscheidungshilfe: Wann wird AM angewendet?

Wann wird die additive Fertigung wirtschaftlich eingesetzt? Oder soll doch ein Spritzgusswerkzeug hergestellt werden? Diese Frage stellt sich bei jedem neuentwickelten Kunststoffbauteil von Neuem. In diesem Beitrag geben wir Ihnen eine praxisorientierte Entscheidungshilfe mit auf den Weg.

Wann wird die Additive Fertigung angewendet? 

Komplexe Bauteilgeometrie
Wenn beim Spritzgiessen die Stückkosten mit einer wachsenden Komplexität der Bauteilgeometrie steigen, bleiben die Stückkosten bei der Additiven Fertigung meist unverändert. Es kann sein, dass mit der Komplexität die Nachbearbeitung der additiv gefertigten Teile aufwändiger wird und die Kosten leicht steigen. Ebenso kann es aber auch sein, dass z.B. durch eine starke leichtbautechnische Optimierung weniger Material verwendet wird und trotz höherer Komplexität die Stückkosten leicht sinken.

Grundsätzlich: Je komplexer eine Bauteilgeometrie wird, desto eher ist eine Additive Fertigung angesagt.


Kleine Stückzahl
Die Additive Fertigung wird wirtschaftlich eingesetzt für Stückzahlen von 1 bis mehreren 1’000 oder auch schon mehreren 10’000 Teilen. Wegen den hohen Werkzeugkosten lohnt sich das Spritzgiessen nicht für geringe Stückzahlen, wohl aber für Serien mit mehreren 10’000 Teilen.
Wenn beim Spritzgiessen mit wachsender Stückzahl die anfänglich sehr hohen Stückkosten schnell sinken, so fallen die Stückkosten auch bei der Additiven Fertigung bei steigender Stückzahl, aber deutlich geringer.

Grundsätzlich: Je kleiner die Stückzahl, desto wirtschaftlicher wird die Additive Fertigung eingesetzt.

 

Finanzielles Risiko
Beim Spritzgiessen wird der Löwenanteil der Gesamtkosten in der Startphase der Produktion verursacht durch die teils sehr hohen Herstellkosten des Spritzgusswerkzeuges und dem Handling zur Teileentnahme. Das Risiko besteht, bei einer Fehleinschätzung des Abnehmermarktes auf den Werkzeugkosten sitzen zu bleiben. 

«You pay what you get» - bei der additiven Fertigung bestellt man, was man braucht und bezahlt, was man bekommt. Weil auf Bestellung produziert wird (production on demand), muss erst bei ausgewiesenem Bedarf bestellt werden. Es muss nicht auf Lager produziert werden.

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