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Wachstumsszenarien von Anfang an mitgeplant

Ypsomed ist führende Herstellerin von Injektions- und Infusionssystemen für die Selbstmedikation. Um flexibel auf Wachstumsszenarien reagieren zu können, hat das Medtech-Unternehmen ein Produktionswerk errichtet, dessen Kapazität verdoppelt werden kann. IE Plast plante und baute die Idealfabrik.

Vor über 30 Jahren hat sich Ypsomed im Markt von Injektions- und Infusionssystemen etabliert. Heute zählt das Unternehmen zu den weltweit führenden Herstellern in diesem Produktsegment.

Angesichts des anhaltenden dynamischen Wachstums baute Ypsomed die Produktionskapazitäten in den letzten Jahren in der Schweiz laufend aus. Als das Potenzial an den Schweizer Standorten ausgeschöpft war, sah sich das Unternehmen nach einem geeigneten Standort für die Herstellung von Pens und Insulinpumpen im Ausland um. Der Entscheid fiel zugunsten von Schwerin, der Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern, im Norden Deutschlands. Schwerin bietet hervorragende Rahmenbedingungen für die industrielle Produktion und verfügt über reichlich vorhandene Baulandreserven. Damit waren für die Wachstumspläne von Ypsomed beste Voraussetzungen gegeben.


« Wir wollten eine flexible Fabrik bauen, die sich über die Jahre verändern kann. Die geforderte Flexibilität war das Leitmotiv für die Gesamt- und Detailplanung unseres neuen Werks in Schwerin.»

Simon Michel, Ypsomed Gruppe


Das Projekt in Zahlen

  • 36 MONATE Planungs- und Bauzeit
  • 24.000 m² Gebäudefläche
  • 100.000 m² Arealfläche
  • EUR 100 MIO. Investitionsvolumen
  • LEISTUNGEN Gesamtverantwortung als Generalübernehmer


Die Erolgsfaktoren

1. Ein Unternehmensstandort mit verdoppelten Produktionskapazitäten

Das neue Produktionswerk sollte nicht nur die gegenwärtig erforderliche Produktionsleistung erbringen, sondern auch die zukünftige Nachfrage antizipieren. In einer ersten Phase sah Ypsomed den Betrieb von 60 Spritzgiessmaschinen vor. In einer zweiten Phase des Ausbaus sollten 30 Maschinen hinzukommen. Hoch ambitioniert und eine planerische Herausforderung ersten Ranges war die Idee, die Produktionskapazitäten in absehbarer Zeit am selben Standort dann noch zu verdoppeln. Mitwachsen müssten die Reinraumkapazitäten, die Materiallogistik, die Medienversorgung, die Montage- und Verpackungsstrassen und die Lagerkapazitäten. Ypsomed entschied sich, für die Gesamtplanung und Ausführung des Projekts IE Plast als Generalübernehmer einzusetzen. Ausschlaggebend waren das Branchenwissen der IE-Planer, der IE-Planungsansatz «von innen nach aussen», das Reinraum-Know-how, der Erfolgsfaktor «alles aus einer Hand» sowie die Garantien für Qualität, Termine, Funktion und Kosten. Den Auftakt der Zusammenarbeit bildete die gemeinsame Entwicklung eines Masterplans. Dieser orientierte sich eins zu eins am von IE konzipierten Modell der flexibel erweiterbaren Idealfabrik.


2. Das Modell der Idealfabrik zur Automatisierung von Prozessen

Die Idealfabrik setzt höchste Standards für Prozesseffizienz, Sauberkeit, Produktionssicherheit, Rentabilität und Ausbaufähigkeit. Ein Backbone zieht sich als Korridor durch die gesamte Anlage und erschliesst die angegliederten Produktions-, Verarbeitungs-, Versorgungs- und Lagerbereiche. Die im Backbone durchlaufenden Material-, Personen- und Medienflüsse sind übereinander angeordnet und strikt voneinander getrennt. Der Backbone-Ansatz ermöglicht einen hohen Automatisierungsgrad und spätere Erweiterungen der Produktion bei laufendem Betrieb, ohne dass das Zonenkonzept angepasst werden muss. Die Medienversorgung ordnen die IE-Planer nicht dem Gebäude zu. Vielmehr behandeln sie diese Systeme als bewegliche Elemente, die allfällige Veränderungen im Maschinenlayout mitvollziehen können. Die Versorgung erfolgt von oben nach unten und lässt sich der Konstellation der Produktionsmittel flexibel anpassen.


3. Mit Reinraum Logistik zu neuer Größe

Für die Entwicklung eines für die Produktion von Injektions- und Infusionssystemen angemessenen Zonenkonzeptes konnten die Planer von IE Plast auf ihre langjährige Erfahrung rund um die Produktion im regulierten GMP-Umfeld und ihr spezifisches Reinraumwissen zurückgreifen. Sie fanden eine Lösung, die die Grösse der kritischen, mit hohen Investitionen verbundenen, Reinraumzone auf ein Minimum reduziert. Um den effizienten Betrieb unter Einhaltung der GMP-Compliance zu gewährleisten, dehnt sich das Zonenkonzept über das ganze Produktionsgebäude inklusive dazugehöriger Zonenübergänge, respektive Schleusen, aus.


4. Betriebsplanung im Hinblick auf die zukünftigen Herausforderungen

Der Bau des neuen Ypsomed Produktionswerks auf der grünen Wiese bot den Planern und ihrem Auftraggeber die Freiheit, das Modell der Idealfabrik ohne einschränkende Rahmenbedingungen umzusetzen. Dabei waren von Anfang an die im Masterplan vorgezeichneten zukünftigen Entwicklungsschritte zu berücksichtigen. Die erste Stufe umfasste eine Gebäudefläche von rund 24.000 m2 mit Backbone, Produktionshalle, Montage, Verpackungsbereich, Lager und Rohmaterialversorgung. Die Produktion wurde in drei Hallen verteilt, wobei eine Halle eine Reserve bildet, die kurzfristig produktionsbereit gemacht und bei Bedarf mit einem weiteren Reinraum ausgestattet werden kann.


5. Planungssicherheit dank Partnerschaft

Mit der neuen Produktionsstätte von Ypsomed in Schwerin ist ein Vorzeigewerk entstanden, das im Fabrikbau neue Standards setzt. Entscheidend für
das Gelingen des Projekts waren die enge Zusammenarbeit zwischen der
Bauherrin und den IE-Planungsteams, die Bündelung von Expertenwissen,
Branchen- und Prozess-Know-how sowie das gegenseitige Vertrauen in die
Kompetenzen der beteiligten Partner. Der erste grosse Schritt in die Zukunft ist
vollzogen. Dabei wurden bereits die Schnittstellen für den nächsten realisiert:
die Spiegelung des aktuellen Produktionswerks über die Achse des Lagers,
die zu einer Verdoppelung der Produktionskapazitäten führen wird.


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