Veranstaltung

Ultraschneller 3D-Druck mittels Kunststoffgranulat - SPE 20

3D-Druckverfahren sind zu teuer und zu langsam für den industriellen Einsatz. Lernen Sie ein Verfahren kennen, das im Vergleich zum herkömmlichen 3D-Druck 8 Mal schneller und 200-fach günstiger ist. Diese Keynote ist Teil des Innovation Symposiums der Swiss Plastics Expo.

SwissScrew Extrusion Additiv Manufacturing: 8 Mal schneller und 200-fach günstiger

SEAM steht für Screw Extrusion Additiv Manufacturing. Das SEAM-System besteht aus einer extrusionsbasierten Plastifizier­einheit zur Verarbeitung von Kunststoff-Granulat, die mit einer bewegten Bauplattform kombiniert wurde. Die Bauplattform wird dabei über ein Hexapod – eine schwenk­bare 6-Achs-Parallelkinematik – bewegt, die sich durch eine hohe Dynamik und geringe bewegte Massen auszeichnet. Mit Austragsleistungen von bis zu 7 kg/h und Tischbewegungen von bis zu 1 m/s wurde ein ultraschneller 3D-Druckprozess zur Herstellung großformatigen Kunststoff-Strukturbauteilen generiert. Das Verfahren erlaubt die Verarbeitung von schwindungsarmen thermoplastischen Kunststoffen in günstiger Granulatform. Getestet wurden bereits verschiedenste Kunststoffe – von TPE, PP bis PA 6 mit 40% Kohlenstofffaseranteil. Das sind für die Industrie relevante Materialien mit hoher Steifig- und Festigkeit oder auch einer hohen Elastizität, die sich mit klassischen 3D-Druckern nicht verarbeiten lassen.

Neben den klassischen 2,5D-Druck bietet das System eine bis zu 45° schwenkbare Bauplattform, die einen 5-Achs 3D-Druck erlaubt. So ist beispielsweise das Bedrucken von gekrümmt Strukturen (vorgeformtes Organo- oder Metallblech) möglich.

Das SEAM-Verfahren erweitert die Möglichkeiten zur effizienten Herstellung von Kunststoffbauteilen in einem 3D-Druckverfahren deutlich. Aufgrund der geringen Materialkosten und der kurzen Herstellungszeiten können die Bauteilkosten um ein Vielfaches reduziert werden.

 

Kurz CV

Dr.-Ing. Martin Kausch ist Abteilungsleiter am Fraunhofer Instituts für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU) und spezialisiert auf dem Gebiet der Faser-Kunststoff-Verbunde sowie der additiven Fertigung von Kunststoff- und Metallbauteilen. Nach seinem Maschinenbaustudium war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU-Chemnitz und promovierte 2012 zum Thema Leichtbaustrukturen hergestellt im SLM-Verfahren. Nach einer einjährigen Vertretung der Professur Kunststofftechnik an der Hochschule Zwickau arbeitet er seit 2013 am Fraunhofer IWU.

 

Diese Keynote ist Teil des Innovation Symposiums der Swiss Plastics Expo

Im Innovation Symposium erhalten Sie auf zwei Bühnen neustes Fachwissen zu 16 Themen rund um Kunststoffe und Kunststoffverarbeitung. Keynote Speaker berichten über Wissenschaft, Technik und Industrie. In den Showcase-Präsentationen erfahren Sie Hintergründe zu spannenden Projekten.

Die Teilnahme am Innovation Symposium ist im Messeticket inbegriffen.